Uli Barth

Ergebnisse der Zweiten Bad Godesberg-Konferenz

Die zweite Bad Godesberg-Konferenz hat am 11. Januar 2020 stattgefunden. Der Saal in der Stadthalle ist prall gefüllt gewesen, und wir haben viele konstruktive und instruktive Diskussionen an den neun Thementischen geführt, wie die weitere Entwicklung unseres Stadtbezirks aussehen könnte.

Dabei haben wir viel Bestätigung für unsere bisherigen Vorschläge erlebt. Das war eigentlich nicht überraschend, da wir unsere Diskussionpapiere ja auf Grundlage der ersten Bad Godesberg-Konferenz entwickelt hatten. Und doch haben wir uns sehr darüber gefreut, dass wir offenbar gut zugehört und die Punkte aufgenommen hatten, die Ihnen bei der ersten Bad Godesberg-Konferenz wichtig waren. Anhand Ihrer Anregungen haben wir unsere Vorschläge jetzt noch einmal angepasst und neue Ideen mit aufgenommen.

Die folgenden Schlussfolgerungen ziehen wir zu den einzelnen Themenbereichen:

1. Sicheres und soziales Zusammenleben (→ PDF)

2. Wirtschaft und Dienstleistungsstandort (→ PDF)

3. Innenstadt und lebendige Ortsteile (→ PDF)

4. Stadtplanung Wohnen (→ PDF)

5. Stadtplanung Verkehr (→ PDF)

6. Tourismus und Gesundheitsstandort (→ PDF)

7. Bildung von der Kita bis zur Weiterbildung (→ PDF)

8. Kultur für alle (→ PDF)

9. Freizeit und Sport für alle (→ PDF)

Die Diskussion ist damit aber natürlich noch lange nicht zu Ende: noch sind die vielen guten Pläne ja nicht umgesetzt. Wir wollen uns jetzt an die Umsetzung machen, die Ideen in ein wegweisendes Kommunalwahlprogramm gießen und damit beginnen, in den politischen Gremien – Stadtrat und Bezirksvertretung – die nötigen Mehrheiten zu suchen und entsprechende Anträge zu stellen. Auch Ihre Unterstützung können wir dabei natürlich gut gebrauchen!

 

Herzliche Grüße

Ihre Moderator*innen der Zweiten Bad Godesberg-Konferenz

Zweite Bad Godesberg-Konferenz am 11. Januar 2020, 15 Uhr in der Stadthalle

 

Herzliche Einladung

Zweite Bad Godesberg-Konferenz

– Diskussion und Austausch zu Godesberger Themen an neun Thementischen –

 

Samstag, 11. Januar 2020, 15:00 Uhr (Einlass ab 14:30)

Stadthalle Bad Godesberg, Koblenzer Straße 80

 

Im November 2016 hatten auf Einladung der „Bad Godesberger Perspektiven“ zahlreiche Bad Godesbergerinnen und Bad Godesberger an runden Tischen ihre Erwartungen und Ideen für die Zukunft unseres Stadtteils ausgetauscht. Wir haben damals mitgeschrieben (die Protokolle dazu finden Sie hier) und danach lange diskutiert, den Leitbildprozess beobachtet und danach weiter diskutiert, geschrieben, verworfen und wieder neu geschrieben, um daraus einen kohärenten Plan zu machen.

Mittlerweile haben wir zu allen neun Themenbereichen aus der ersten Bad Godesberg-Konferenz Lösungsvorschläge entwickelt, die wir Ihnen auf dieser Homepage vorstellen. Diese Ideen wollen wir am 11. Januar 2020 mit Ihnen diskutieren, um zu sehen, ob wir die richtigen Schlüsse aus Ihren Anregungen gezogen haben und an welchen Stellen noch Verbesserungsbedarf besteht. Dabei enthalten unsere Papiere teilweise recht weitreichende Vorschläge, die – so hoffen wir – dafür sorgen werden, dass es auf unserer Bad Godesberg-Konfernz nicht langweilig wird.

Zu den neun Themenbereichen der ersten Bad Godesberg-Konferenz haben wir die folgenden Papiere als Diskussionsgrundlage erstellt:

1. Sicheres und soziales Zusammenleben (→ PDF)

2. Wirtschaft und Dienstleistungsstandort (→ PDF)

3. Innenstadt und lebendige Ortsteile (→ PDF)

4. Stadtplanung Wohnen (→ PDF)

5. Stadtplanung Verkehr (→ PDF)

6. Tourismus und Gesundheitsstandort (→ PDF)

7. Bildung von der Kita bis zur Weiterbildung (→ PDF)

8. Kultur für alle (→ PDF)

9. Freizeit und Sport für alle (→ PDF)

Zu jedem dieser neun Themenbereiche wird es auch auf unserer zweiten Bad Godesberg-Konferenz wieder einen eigenen Runden Tisch geben. Dort haben Sie die Gelegenheit, unsere Lösungsvorschläge zu diskutieren und Ihre Wünsche, Anregungen, Ideen und Vorschläge zum Thema einzubringen. Im Verlauf der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, jeweils an zwei Runden Tischen teilzunehmen.

 

Folgender Ablauf ist geplant:

ab 14:30    Einlass

15:00        Einführung in die Idee der Godesberger Perspektiven durch Lissi von Bülow und Gabriel Kunze.

15:15        Erste Tischrunde (jede*r kann an zwei Thementischen nacheinander teilnehmen)

16:15        Pause

16:30        Zweite Tischrunde

17:30        Abschluss

 

Wie bisher wird das Resümee auf unserer Homepage bad-godesberger-perspektiven.de anschließend veröffentlicht.

 

Anmeldung

Zur Zweiten Bad Godesberg-Konferenz am 11. Januar 2020 um 15 Uhr in der Bad Godesberger Stadthalle können Sie sich per E-Mail an anmeldung@bad-godesberger-perspektiven.de anmelden. Sie können natürlich auch ohne Anmeldung teilnehmen, aber Sie erleichtern uns die Planung sehr, wenn wir durch Ihre Anmeldung ungefähr wissen, mit wievielen Teilnehmer*innen wir rechnen dürfen.

Die „Bad Godesberger Perspektiven“ sind eine SPD-nahe ehrenamtlich Initiative, die für alle offensteht, die an fairem Meinungsaustausch, Information und der Frage interessiert sind, wie unser Stadtteil im Jahr 2030 aussehen soll. Wir bieten Diskussionsrunden, Expertenveranstaltungen, unsere Homepage bad-godesberger-perspektiven.de für Ankündigungen und um Zwischenergebnisse festzuhalten, einen Newsletter, den Sie hier abbonnieren können. Lassen Sie sich im Laufe des Jahres überraschen, was es noch gibt!

Lösungsvorschläge für den Themenbereich 6 – Tourismus und Gesundheitsstandort

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Von Klaus Vater

 

In der Gesundheitswirtschaft wie im Tourismus gilt allgemein der Satz: Big is beautiful. Aber stimmt das auch? Auf den ersten Blick: ja. Auf einen zweiten Blick: nicht immer. Bonn mit seinem südlichen Stadtteil Bad Godesberg zeigt, dass auch „small beautiful“ sein kann. Es gibt in Bonn einen florierenden Tourismus – der freilich bezogen auf unsere engere Heimat, auf Bad Godesberg, sehr ausbaufähig ist.

Was haben wir zu bieten? Was ließe sich verbessern? Die Landschaft entlang des Rheins ist wie ein Geschenk. Sie ist weltweit bekannt. Sie lockt jedes Jahr viele Menschen an. Bad Godesberg ist ferner Teil der Literatur-, der Kunst- sowie der politischen Geschichten unseres Landes. Und es hat drittens im Kern des Stadtteils mit dem Stadtpark und dessen Möglichkeiten ein Pfund, mit dem sich wuchern ließe. Manches Mal gucken wir ein wenig verwundert auf die Nachbarn Königswinter und Bad Honnef, wo es mit Unterstützung der Rathäuser gelungen ist, Attraktionen für Besucher und Besucherinnen zu schaffen. Offenkundig braucht´s in Bonn eine andere Mehrheit im Rat. Was ist zu tun?

Touristen mögen keine Schmuddelecken. Gibt es welche? Wenn ja, dann müssen die beseitigt werden.

Touristen wollen rasch und präzise wissen, was es gibt und wo sich was finden lässt. Sind unsere Hinweise und Informationen up to date? Tut die städtische Tourismusverwaltung, was heute Standard ist?

Sind Sehenswürdigkeiten gut zu erreichen – zu Fuß, mit der Bahn, mit dem Bus oder mit dem Fahrrad?

Gibt es in Bad Godesberg wir in anderen Städten – zum Beispiel in Berlin – Stellwände mit Informationen, Bildern, also eine Art story-telling unseres Stadtteils, wie es neuhochdeutsch heißt?

Existiert ein modernes Heimat– und Kulturmuseum unserer Godesberger Geschichte? Wer würde mithelfen, so etwas auf die Beine zu stellen? Wo ist Platz für ein solches Museum?

Gibt es eine Godesberg-App, die alles Wichtige für Touristen enthält?

Wo finden Touristen mit ihren Wohnwagen und -mobilen ihre Plätze?

Gibt es genügend – auch preiswerte – Hotel-Angebote?

Wie rechtfertigen wir das „Bad“ vor dem Ortsnamen Godesberg? Was muss da getan werden? Was hängt touristisch an einem Bürgerbad?

Welche neuen Attraktionen am Rheinufer können wir uns vorstellen – etwa ein Bäderschiff, Strandabschnitte zum Sonnen und Chillen?

Sind die Heimatfreunde, die Bäderfreunde, die im Tourismus tätigen Geschäftsleute ausreichend vernetzt?

Es gibt eine Menge für uns zu tun und für alle, die jetzt nach Alternativen und Ergänzungen suchen.

 

Ein zweiter Schwerpunkt in Bad Godesberg ist die Gesundheitswirtschaft – dabei gibt es durchaus Bindungen und Verbindungen zwischen der Gesundheitswirtschaft und dem Tourismus. Bad Godesberg ist bekannter Gesundheits-Standort.

Das ist ein heute heiß umstrittenes und umkämpftes Gebiet. Alle Stadtoberen wissen, dass da viel Geld verdient wird und viele gute Arbeitsplätze locken.

Patientinnen und Patienten aus arabischen Staaten oder aus der russischen Föderation haben in der Vergangenheit in Godesberg Heilung gesucht beziehungsweise ihre Gesundheits-Checks machen lassen. Wie lässt sich der damit verbundene gute Ruf des Stadtteils sichern? Was muss getan werden? Wissen wir, wie die Konkurrenz für Godesberg sich verhält?

Wurden und werden die Anbieter von Gesundheitsleistungen regelmäßig nach ihren Erfahrungen und Vorstellungen abgefragt? Von wem?

Gibt es offenkundige Lücken in der Versorgung?

Gibt es Anstrengungen und Initiativen, um von anderen Gesundheitsstandorten zu lernen?

Reicht das Platzangebot aus?

Finden die Anbieter von Gesundheitsleistungen genügend qualifizierte Arbeitskräfte?

Medizintourismus bringt in den Augen vieler Bürgerinnen und Bürger Bad Godesbergs Erscheinungen mit sich, die nicht erfreulich sind. Wohnungsverknappung, steigende Mieten. Diese Probleme wollen wir entschärfen.

Gibt es mittlerweile Boardinghäuser für Medizintourismus?

Wird das Zweckentfremdungsverbot beachtet?

Informiert die Stadtverwaltung in ausreichendem Maße?

Wirtschaft – auch Tourismus und Gesundheitsversorgung – ist heute Prozess, Austausch, auch Rahmensetzung durch den kommunalen Entscheider. Wir wollen diesen Prozess voranbringen. Tut die Stadtverwaltung genug, um Probleme in diesem Bereich zu lösen?

Was fehlt offenkundig?

 

Unsere ausführlichen Vorschläge zu diesen Themen finden Sie hier.

Lösungsvorschläge für den Themenbereich 2 – Wirtschaft und Dienstleistungsstandort

Von Klaus Vater

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Auch auf dem Feld der Wirtschaftspolitik zeigt sich das Bonner Dilemma deutlich: Obwohl die Wirtschaftsstruktur in Bonn und Bad Godesberg gute und teils sehr gute Bedingungen bietet, bleibt die Stadt unter ihren Möglichkeiten. Mit anderen Worten: Mit einer anderen politischen Mehrheit im Stadtrat und einer anderen Mehrheit in der Bad Godesberger Bezirksvertretung könnte vieles besser werden. Es ist also das Dilemma zwischen Chance und politischem Willen hier und der Wirklichkeit dort.

Städte können ja heute eine ganze Menge tun, damit es wirtschaftlich aufwärts geht und damit die Zukunft keine Ängste auslöst.

Bad Godesberg hat einen außerordentlich hohen Anteil sehr gut ausgebildeter Bürgerinnen und Bürger – darunter einen hohen Akademikeranteil (einem der höchsten aller deutschen Städte). Das ist eine sehr gute Voraussetzung, um im Wissenszeitalter bestehen  zu können. Damit korrespondiert aber keine Gründerquote, die sich sehen ließe. Das ist ein erstrangiger Nachteil, der dem Unvermögen der heutigen Stadtspitze zuzurechnen ist. Wegen des genannten Mankos ist die Ansiedlung einer Hochschule mit technischen Fächern in Bad Godesberg und die Bereitstellung entsprechender Gewerbeflächen z.B. im Bereich Weststraße so enorm wichtig.

Eine neue Mehrheit im Rat sollte Godesberg die Ansiedlung eines Gründerzentrums mit preisgünstigen Büros für die Bereiche Bildung und digitale Anwendung, Design und Medien sowie IT und Web möglich machen.

Wir erwarten für die Zukunft, dass die vorhandenen industriellen Kapazitäten bei SGL Carbon und Boge sowie anderer Unternehmen von der Stadt beachtet und gepflegt werden. Bad Godesberg hat keine Arbeitsplätze zu verschenken. Das gilt vor allem auch mit Blick auf die berufliche Bildung und Ausbildung.

Wir erwarten, dass für Bad Godesberg ein Perspektivplan erarbeitet wird, in welchem sich die Handwerks- und Handelsbetriebe wiederfinden: welche gibt es in Bad Godesberg, welche Sparten lassen sich für den Stadtteil gewinnen, welche fehlen und was müssen Gebäudemanagement der Stadt und Verkehrsplanung hier leisten.

Das deutsche Museum in Bad Godesberg ist auf Dauer zu erhalten. Es gibt Auskunft über die technische Entwicklung. Es hat auch Symbolcharakter: Zukunft ohne Blick auf Vergangenheit funktioniert nicht.

 

Unsere ausführlichen Vorschläge zu diesem Thema finden Sie hier.

Lösungsvorschläge für Themenbereich 9 – Freizeit und Sport für alle

Von Sebastian Fohrbeck

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Godesberg ist ein Stadtbezirk mit vielen älteren Menschen, aber auch mit besonders vielen Kindern und Jugendlichen. Daran muss sich das Freizeit- und Sportangebot ausrichten. Auch hier sind wir für Dezentralität, d.h. Freizeit- und Sportangebote sollten in Nähe des Wohnorts erreichbar sein, um lange Wege zu vermeiden.

Mehr als 100 Vereine und Vereinigungen sowie rund 30 Sportvereine bieten abwechslungsreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung vom Chorgesang über Instrumentalmusik, vom Kunstverein zum Heimatverein, daneben Brauchtumspflege vom Schützenverein bis zum Karneval und natürlich Individual- und Mannschaftssport. Diese Vereine können aber nur arbeiten, wenn die städtische Infrastruktur wie Sportplätze, Sporthallen, Schwimmhallen und die Stadthalle für ihre Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Hier ist vieles vernachlässigt worden. Kurfürstenbad, Schulschwimmbäder und Sporthallen zeigen: Nicht in die bestehende Infrastruktur zu investieren kann zu teuren Notfallsanierungen oder gar Schließungen führen. Gerade das Beispiel des Kurfürstenbades zeigt, wie verschleppte Investitionen das Sport- und Freizeitangebot einschränken und Grundschüler ohne die Möglichkeit des lebenswichtigen Schwimmunterrichts lassen.

Auch die anstehende jahrelange Sanierung der Stadthalle kann zu einschneidenden Einschnitten für das Freizeitangebot führen. Hier fordern wir, dass bei der Bezirksverwaltungsstelle eine Anlaufstelle eingerichtet wird für Vereine, die Räumlichkeiten suchen und die diese Vereine generell bei Veranstaltungsfragen unterstützt. Städtische Räume sollten z.B. den Karnevalsvereinen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Damit junge Leute sich nicht abends mit Bierdosen im Park treffen müssen, unterstützen wir die Einrichtung geeigneter kommerzieller Party-Treffs in Bad Godesberg; besser noch wäre die städtische Einrichtung eines altersgerechten Jugendzentrums mit guten Öffnungszeiten abends.

Alle unsere Vorschläge zu diesem Thema finden Sie hier.

Lösungsvorschläge für den Bereich 8 – Kultur für alle

Von Ruth Brandherm

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Der langjährige Status Bonns als Bundeshauptstadt hat der Stadt auch im kulturellen Bereich ein hochkarätiges und reichhaltiges kulturelles Angebot beschert. Der Umzug von Bundestag und großen Teilen der Bundesregierung sowie der Botschaften macht es erforderlich, über eine neue kulturelle Identität von Bonn, aber auch von Bad Godesberg nachzudenken.

Kultur ist nicht nur eine Angelegenheit für Bildungsbürger, sondern kann das Leben aller Menschen bereichern. Eine lebendige dezentrale Kulturlandschaft sollte alle Bürgerinnen und Bürger durch verschiedene Formate und kulturelle Angebote ansprechen und die Teilnahme durch bezahlbare Preise ermöglichen.

Wir wollen das kulturelle Leben in Bad Godesberg fördern und stärken. Kultur kann und soll nicht nur unterhalten, sondern auch die Kreativität fördern, emotional bewegen, zum Nachdenken und zum Gespräch anregen und Menschen zusammenführen. Kommunale Kulturpolitik kann so Anstöße für ein gutes Miteinander und für politische und gesellschaftliche Veränderungen geben.

Das Schauspiel in Bad Godesberg hat eine Zentralfunktion für ganz Bonn. Es ist für Bad Godesberg von entscheidender Bedeutung, dass es am jetzigen Standort erhalten wird. Wünschenswert wäre, dass sich das Schauspiel zukünftig noch stärker für unterschiedliche Zielgruppen öffnet. Aber auch das Kleine Theater und die privaten Initiativen, die das kulturelle Leben in Bad Godesberg prägen, tragen ganz erheblich zur Vielfalt des kulturellen Angebots in Bad Godesberg bei. Veranstaltungen wie Musik im Park, die Magar-Ausstellung oder die Nacht der Galerien zeigen, zu welch tollen Ergebnissen bürgerschaftliches Engagement in Bad Godesberg führen kann. Und wir setzen uns dafür ein, dass die Stadt auch diese Initiativen unterstützt, wo es nötig ist – damit diese fortgeführt werden können und vielleicht noch das eine oder andere dazukommt. Ein paar Ideen dazu finden sich in unserem ausführlichen Papier zu diesem Thema.

Lösungsvorschläge für den Themenbereich 3 – Innenstadt

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Die Bad Godesberger Innenstadt ist ein Ort mit Licht und Schatten. Immer wieder beeindruckend finde ich das Angebot an Handel und Dienstleistungen. Gerade für eine Stadt von der Größe Godesbergs, die unmittelbar neben einem Oberzentrum wie Bonn liegt.

Wenn man Menschen erzählt, dass man in Bad Godesberg wohnt, bekommt man aber oft zu hören: „Godesberg ist schön, aber die Innenstadt …“ Besonders drastisch äußerte sich die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 24. Juli 2015 über die Godesberger Innenstadt: „Wer heute durch die City wandert, gewinnt den Eindruck, diese sei eine Art Strafkolonie für die unbegabtesten Architekten der Nachkriegszeit gewesen.“ Selbst wenn solche Superlative übertrieben sein mögen, kann man aber schon den Eindruck gewinnen, dass die Gebäude in der Godesberger Innenstadt planlos und eher situativ entstanden sind. Es fehlt an Fluchtlinien genauso wie an einheitlichem Stil.

Punkten kann die Innenstadt Bad Godesbergs daher nur mit den dortigen Angeboten – von Geschäftsleuten, Ärzten und anderen Dienstleistern sowie natürlich von der Stadt. Diese zu erhalten und in ihrer Entwicklung zu unterstützen ist daher lebensnotwendig für eine belebte Innenstadt. Um das erreichte Niveau zu halten, braucht es Unterstützung bei dem tiefgreifenden Strukturwandel, dem der Einzelhandel durch die Digitalisierung ausgesetzt ist. Dabei ist auch die Stadt gefordert, insbesondere durch Hilfestellungen beim Aufbau ergänzender Online-Angebote. Und es braucht natürlich eine Stadtpolitik, die Schauspielhaus, Stadthalle und Bürgerdienste in Bad Godesberg erhält und das Kurfürstenbad neu baut. Wenn die öffentlichen Angebote noch durch den geplanten Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ergänzt werden könnten, wäre ein großer Schritt nach vorn getan.

All das ändert aber nichts daran, dass die Altstadtsanierung für Bad Godesberg eine riesige Chance war – und verschenkt worden ist. Die sanierten Gebiete sind teilweise selbst schon wieder kurz vor dem Sanierungsfall. Es ist eine ganz zentrale Aufgabe für die Bad Godesberger Stadtpolitik der nächsten Jahre, die Defizite der Altstadtsanierung behutsam anzugehen und die Bebauung sukzessive in einen planvollen Zustand zu überführen. Der Leitbildprozess war dafür ein wichtiger erster Schritt, insbesondere der Vorschlag eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts. Auf diesem Weg sollten wir vorsichtig, aber entschlossen weitergehen.

Unser ausführliches Diskussionspapier finden Sie hier.

Lösungsvorschläge für Themenbereich 5 – Stadtplanung: Verkehr

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Die Verkehrssituation in Godesberg ist unbefriedigend. Die Tunnelsperrung hat uns über lange Zeit mit Staus gequält, die vor allem für die Anwohner der vielen Ausweichrouten zur massiven Belastung wurden.

Aber selbst wenn diese Extremsituation in Kürze Geschichte sein dürfte, kehren wir dann nur wieder zum Normalzustand zurück. Und der ist ebenfalls nicht befriedigend. Die Staus auf der B9, zeitweise bis in den Tunnel hinein, auf der Ubier-/Mittelstraße, auf der Bonner Straße und auf der Strecke von und nach Wachtberg werden dann zwar kleiner, aber sie werden uns weiterhin begleiten. Denn es fahren – trotz der massiven Entlastung, die der Tunnel bewirkt – noch viel zu viele Autos durch Bad Godesberg.

Die Probleme durch zusätzliche Straßen zu lösen, ist keine Option. Dafür fehlt es schon am Platz, und es geht auch aus Umweltgründen nicht. Die Lösung kann nur eine Verkehrswende sein, die mit schnellen, sicheren Radwegen und einem gut funktionierenden, komfortablen, preiswerten und schnellen öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) den Menschen attraktive Alternativen zum Auto bietet.

Der ÖPNV in Bad Godesberg wird derzeit keiner dieser Anforderungen gerecht. Die SWB sind mit den zusätzlichen Fahrten, die das Lead-City-Projekt gebracht hat, überfordert. Massive Verspätungen, Ausfälle, auch Defekte an den Fahrzeugen sind der triste Alltag. Diese operativen Defizite zu beheben ist eine kurzfristige Managementaufgabe, die die SWB schon aufgrund ihrer Verträge mit der Stadt schuldet.

Blendet man diese Unzulänglichkeiten der SWB aus, kann eine Verkehrswende nur gelingen, wenn sukzessive und in mehreren Runden die Fahrpreise gesenkt und das Angebot ausgeweitet werden. Um mehr Menschen mit dem ÖPNV transportieren zu können, fehlt es derzeit vor allem an einem leistungsfähigen Rückgrat des ÖPNV. Für den überörtlichen Verkehr braucht es eine S-Bahn nach Köln, wofür ein drittes Gleis für die linksrheinische Bahntrasse erforderlich ist. Für den Verkehr in Bonn müssen neue Stadtbahnlinien gebaut werden, die für einen schnellen, staufreien Transport über große Entfernungen sorgen. Für Bad Godesberg bedeutet das, dass vor allem die lange geplanten Bahnlinien nach Mehlem und nach Friesdorf gebaut werden. Darüber hinaus braucht es auch eine Lösung für den Heiderhof und perspektivisch eine zusätzliche Stadtbahnanbindung für Friesdorf.

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Lösungsvorschläge für Themenbereich 4 – Stadtplanung Wohnen

Günstige Wohnungen sind in Bad Godesberg zur Rarität geworden. Immer mehr Menschen in unserer Umgebung – Bekannte, Freunde, Familie – stehen vor nahezu unüberwindbaren Schwierigkeiten, wenn sie umziehen müssen. Suchzeiten von vielen Monaten sind mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Und selbst dann müssen bei der neuen Wohnung oft schmerzhafte Abstriche gemacht werden: Denn bei weitem nicht jede und jeder hat das nötige Kleingeld, um die geforderten Preise für Wohnungen zu bezahlen.

Extreme Schwierigkeiten entstehen auch für Familien, wenn bei Nachwuchs eine größere Wohnung nötig wird. Dabei bleibt den Betroffenen häufig nur die Möglichkeit, vor die Tore der Stadt zu ziehen und lange Pendelzeiten in Kauf zu nehmen. Zusätzlich zum Zeitverlust und den Kosten für den Einzelnen werden dadurch aber nur die Verkehrsprobleme in und um Bad Godesberg verschärft. Von der Luftqualität ganz zu schweigen.

Die Situation können wir nur entschärfen, indem wir den Mut aufbringen, in großem Maßstab neue Wohnungen zu bauen. Nachverdichtung führt aber genauso wie die Ausweisung neuer Baugebiete zu Widerspruch, gerade von den bisherigen Anwohnern der betroffenen Gebiete. Diese Einwände müssen wir ernst nehmen und versuchen, den Bedenken so weit wie möglich Rechnung zu tragen, ohne aber dadurch die Schaffung neuer Wohnungen zu stark zu beeinträchtigen.

Wichtig ist dabei auch, dass die Schwächeren in der Gesellschaft nicht durch den Rost fallen. Dazu braucht es eine konsequent umgesetzte 40%-Quote für sozialen Wohnungsbau. Es war eine Fehlentwicklung, dass längere Zeit vorrangig Luxuswohnungen in Bad Godesberg gebaut worden sind. Wir halten eine gut gemischte Sozialstruktur der Wohngebiete für erstrebenswert. Sofern Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser geschaffen werden, sollten diese durch die Stadt nach sozialen Kriterien vergeben werden (sog. „Einheimischenmodell“).

Die Vorstellung, dass in Bad Godesberg keine Flächen mehr für weitere Bebauung vorhanden seien, ist bei näherem Hinsehen nicht richtig. Der Stadtbezirk kann durchaus noch wachsen. Und das würde uns auch gut tun: Denn Bad Godesberg kann mehr junge Menschen und frische Ideen gut gebrauchen!

Unsere Vorschläge zum Thema Wohnen finden Sie hier. Wie immer freuen wir uns über Ihr Feed-back, spätestens bei der nächsten Bad-Godesberg-Konferenz am 11. Januar 2020.

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Lösungsvorschläge für den Themenbereich 1 – Soziales und sicheres Zusammenleben

Die Bad-Godesberg-Konferenz hat uns viel zu denken gegeben. Mittlerweile haben wir die zahlreichen Anregungen, Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge zum Sozialen und Sicheren Zusammenleben gesichtet, diskutiert, ergänzt und daraus ein Diskussionspapier erstellt.

Daraus ist eine interessante Sammlung von Vorschlägen entstanden, wie wir unseren Stadtbezirk in den Bereichen Soziales und Sicherheit gut für die Zukunft aufstellen können. Die Vorschläge insbesondere für Jugendliche, aber auch für Senior*innen, sind uns wichtig, um Bad Godesberg als lebenswerten Ort für alle zu erhalten. Sie sind zugleich die Grundlage, um auch die Probleme in dem Themenfeld zu entschärfen, das von vielen Godesberger*innen nach wie vor als das drängendste empfunden wird: die Sicherheitslage.

Eine Quintessenz für uns war, dass es kein Entweder-Oder zwischen sozialen Maßnahmen und guter Polizeiarbeit geben darf. Beide Bereiche sind wichtig und werden von uns voll und ganz unterstützt. Denn wir wollen, dass die gute Entwicklung, die Bad Godesberg in den vergangenen Jahren genommen hat – nicht zuletzt auch durch das Präsenz- und Interventionskonzept der Bonner Polizei – weitergeht.

Der schlechte Ruf, den Bad Godesberg insbesondere im Zusammenhang mit dem tragischen Tod von Niklas P. weit über die Stadtgrenzen hinaus bekommen hat, ist unverdient. Einige Äußerungen, die in diesem Zusammenhang gemacht worden sind, teilen wir nicht. Insbesondere ist in manchem Statement die Lage schlechter dargestellt worden, als es der Realität entsprach, was Bad Godesberg geschadet hat. Gut ist aber, dass Maßnahmen ergriffen worden sind, um den Unmut zu adresseren, der hinter diesen Äußerungen steckt. Denn auch eine verbreitete Unzufriedenheit, die sich nicht anhand der Kriminalitätsstatistiken nachvollziehen lässt, verdient eine maßvolle Antwort der Politik.

Das hier hinterlegte Diskussionspapier soll als Grundlage für die weitere Diskussion dienen. Eine erste Gelegenheit dazu bietet sich am 28.10. – dann werden wir mit einem Diskussionsstand zu diesem Thema auf dem Theaterplatz sein. Oder Sie nutzen das Kontaktformular unserer Homepage, wenn Sie uns eine Nachricht zukommen lassen wollen. Im Januar findet eine zweite Bad Godesberg-Konferenz statt, in der unsere Vorschläge zu allen Themenbereichen nochmals diskutiert werden. Welchen Weg auch immer Sie wählen: Wir freuen uns auf Ihre Meinung!

01-Soziales und sicheres Zusammenleben