Lösungsvorschläge für Themenbereich 4 – Stadtplanung Wohnen

Günstige Wohnungen sind in Bad Godesberg zur Rarität geworden. Immer mehr Menschen in unserer Umgebung – Bekannte, Freunde, Familie – stehen vor nahezu unüberwindbaren Schwierigkeiten, wenn sie umziehen müssen. Suchzeiten von vielen Monaten sind mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Und selbst dann müssen bei der neuen Wohnung oft schmerzhafte Abstriche gemacht werden: Denn bei weitem nicht jede und jeder hat das nötige Kleingeld, um die geforderten Preise für Wohnungen zu bezahlen.

Extreme Schwierigkeiten entstehen auch für Familien, wenn bei Nachwuchs eine größere Wohnung nötig wird. Dabei bleibt den Betroffenen häufig nur die Möglichkeit, vor die Tore der Stadt zu ziehen und lange Pendelzeiten in Kauf zu nehmen. Zusätzlich zum Zeitverlust und den Kosten für den Einzelnen werden dadurch aber nur die Verkehrsprobleme in und um Bad Godesberg verschärft. Von der Luftqualität ganz zu schweigen.

Die Situation können wir nur entschärfen, indem wir den Mut aufbringen, in großem Maßstab neue Wohnungen zu bauen. Nachverdichtung führt aber genauso wie die Ausweisung neuer Baugebiete zu Widerspruch, gerade von den bisherigen Anwohnern der betroffenen Gebiete. Diese Einwände müssen wir ernst nehmen und versuchen, den Bedenken so weit wie möglich Rechnung zu tragen, ohne aber dadurch die Schaffung neuer Wohnungen zu stark zu beeinträchtigen.

Wichtig ist dabei auch, dass die Schwächeren in der Gesellschaft nicht durch den Rost fallen. Dazu braucht es eine konsequent umgesetzte 40%-Quote für sozialen Wohnungsbau. Es war eine Fehlentwicklung, dass längere Zeit vorrangig Luxuswohnungen in Bad Godesberg gebaut worden sind. Wir halten eine gut gemischte Sozialstruktur der Wohngebiete für erstrebenswert. Sofern Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser geschaffen werden, sollten diese durch die Stadt nach sozialen Kriterien vergeben werden (sog. „Einheimischenmodell“).

Die Vorstellung, dass in Bad Godesberg keine Flächen mehr für weitere Bebauung vorhanden seien, ist bei näherem Hinsehen nicht richtig. Der Stadtbezirk kann durchaus noch wachsen. Und das würde uns auch gut tun: Denn Bad Godesberg kann mehr junge Menschen und frische Ideen gut gebrauchen!

Unsere Vorschläge zum Thema Wohnen finden Sie hier. Wie immer freuen wir uns über Ihr Feed-back, spätestens bei der nächsten Bad-Godesberg-Konferenz am 11. Januar 2020.

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