Lösungsvorschläge für Themenbereich 5 – Stadtplanung: Verkehr
Die Verkehrssituation in Godesberg ist unbefriedigend. Die Tunnelsperrung hat uns über lange Zeit mit Staus gequält, die vor allem für die Anwohner der vielen Ausweichrouten zur massiven Belastung wurden.
Aber selbst wenn diese Extremsituation in Kürze Geschichte sein dürfte, kehren wir dann nur wieder zum Normalzustand zurück. Und der ist ebenfalls nicht befriedigend. Die Staus auf der B9, zeitweise bis in den Tunnel hinein, auf der Ubier-/Mittelstraße, auf der Bonner Straße und auf der Strecke von und nach Wachtberg werden dann zwar kleiner, aber sie werden uns weiterhin begleiten. Denn es fahren – trotz der massiven Entlastung, die der Tunnel bewirkt – noch viel zu viele Autos durch Bad Godesberg.
Die Probleme durch zusätzliche Straßen zu lösen, ist keine Option. Dafür fehlt es schon am Platz, und es geht auch aus Umweltgründen nicht. Die Lösung kann nur eine Verkehrswende sein, die mit schnellen, sicheren Radwegen und einem gut funktionierenden, komfortablen, preiswerten und schnellen öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) den Menschen attraktive Alternativen zum Auto bietet.
Der ÖPNV in Bad Godesberg wird derzeit keiner dieser Anforderungen gerecht. Die SWB sind mit den zusätzlichen Fahrten, die das Lead-City-Projekt gebracht hat, überfordert. Massive Verspätungen, Ausfälle, auch Defekte an den Fahrzeugen sind der triste Alltag. Diese operativen Defizite zu beheben ist eine kurzfristige Managementaufgabe, die die SWB schon aufgrund ihrer Verträge mit der Stadt schuldet.
Blendet man diese Unzulänglichkeiten der SWB aus, kann eine Verkehrswende nur gelingen, wenn sukzessive und in mehreren Runden die Fahrpreise gesenkt und das Angebot ausgeweitet werden. Um mehr Menschen mit dem ÖPNV transportieren zu können, fehlt es derzeit vor allem an einem leistungsfähigen Rückgrat des ÖPNV. Für den überörtlichen Verkehr braucht es eine S-Bahn nach Köln, wofür ein drittes Gleis für die linksrheinische Bahntrasse erforderlich ist. Für den Verkehr in Bonn müssen neue Stadtbahnlinien gebaut werden, die für einen schnellen, staufreien Transport über große Entfernungen sorgen. Für Bad Godesberg bedeutet das, dass vor allem die lange geplanten Bahnlinien nach Mehlem und nach Friesdorf gebaut werden. Darüber hinaus braucht es auch eine Lösung für den Heiderhof und perspektivisch eine zusätzliche Stadtbahnanbindung für Friesdorf.
Mit einem schnellen Stadtbahn-Netz, das diesen Namen auch verdient, wird es möglich, große P+R-Parkplätze vor den Toren der Stadt zu errichten. Dadurch wird Pendlern der Umstieg auf die Stadtbahn ermöglicht, die diese dann innerhalb der Stadt schnell und komfortabel zu ihrem Ziel bringen kann. Wenn dies noch mit Pförtnerampeln kombiniert wird, lassen sich die Verkehrs- und Luftreinhaltungsprobleme innerhalb der Stadt durchaus wirksam entschärfen.
Eine Lösung ist allerdings nur dann möglich, wenn wir auch bereit sind, die nötige Infrastruktur für ökologisch sinnvolle Verkehrsträger zu schaffen. Eine Verkehrswende in Bad Godesberg ist durchaus machbar. Dafür ist aber viel Aufwand nötig – und ein ganz erhebliches Umdenken!
Unsere Vorschläge im Detail finden Sie hier.